Breakthrough Listen: Großer Lauschangriff findet erst mal keine Aliens
Keine Außerirdischen, nirgends. Zumindest nicht in den Daten, die die Initiative Breakthrough Listen im vergangenen Jahr mit Hilfe des Radioteleskops Green Bank gesammelt hat. Die Wissenschaftler hinter dem Projekt haben das Ziel, außerirdische Zivilisationen anhand eventueller Radioemissionen aufzuspüren. In den Daten des Teleskops haben sie darum mit statistischen Verfahren nach Auffälligkeiten gesucht. Leider fand sich bislang kein Signal, das einen künstlichen Ursprung nahelegte. Immerhin aber stießen sie auf elf Befunde, bei denen sich ein weiterer Blick lohnen könnte. Hier vermuten sie allerdings ebenfalls keine außerirdische Intelligenz dahinter. Die Aufzeichnungen könnten jedoch auf interessante astronomische Phänomene hinweisen.
Gelauscht wird mit diversen irdischen Teleskopen, darunter auch das Parkes-Radioteleskop in Australien und der Automated Planet Finder des Lick Observatory in Kalifornien. Insgesamt seien dabei schon mehrere Petabyte an Daten angefallen, heißt es in einer Mitteilung der Initiative. Die Projektmitglieder haben nun allerdings zunächst ausschließlich die Daten des L-Bands des Green-Bank-Teleskops veröffentlicht. So kann jeder, der möchte, die Aufzeichnungen selbst untersuchen. Auch ihre eigenen Suchalgorithmen haben die Forscher bereitgestellt. Eine Fachveröffentlichung soll in Kürze erscheinen.
Bei seiner Suche hat das Team um Andrew Siemion vom Berkeley SETI Research Center die Antenne auf insgesamt 692 Sterne gerichtet. Die Himmelskörper wurden jeweils dreimal für fünf Minuten anvisiert, wobei die Blöcke jedes Mal für fünf Minuten unterbrochen wurden. Größte Schwierigkeit bei der Suche ist es, im Fall eines auffälligen Befunds irdische Quellen als Auslöser auszuschließen.
Das maßgeblich vom Milliardär Juri Milner finanzierte Projekt hat eine Laufzeit von zehn Jahren und ein Budget von 100 Millionen US-Dollar.
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